Montag, 11. Juli 2011

Die menschlichen Bronchien

Die lange Liste Jahrhunderte alter Hausmittel gegen eine Erkrankung der Bronchien lässt erkennen, wie wichtig es schon immer war, auf die Bronchien gut Acht zu geben. „Es auf den Bronchien haben“. Die einfache aber treffende Ausdrucksweise gibt Anlass zu Besorgnis und zu Vorsicht. Das ist heutzutage - in Zeiten zunehmender Umweltverschmutzung und „lieber“ Gewohnheiten wie dem Rauchen - zutreffender denn je.

Die Bronchien. Funktion und Aufbau. Perfektion im gesundheitlichen Idealfall
Einem Baumstamm vergleichbar teilt sich die Luftröhre rechts- und linksseitig in die beiden Hauptbronchien. In den Lungenflügeln gehen die Hauptbronchien in feinere Verästelungen über. Sind die Hauptbronchien noch starke Äste, werden die bronchialen Verzweigungen nach unten hin immer filigraner.

Die Aufgabe der Bronchien ist nicht allein die des Luftverteilens. Ihre ganz spezielle Schleimhaut ist in der Lage, Krankheitserreger zu fixieren; Fremdkörper werden regelrecht abgefangen; sie bleiben am dickflüssigen Schleim der Schleimhaut kleben.

Zudem ist die Bronchien-Schleimhaut mit überaus feinen Härchen bedeckt, die immer feucht sind. Auch diese so genannten Flimmerhärchen haben zwei Funktionen wahrzunehmen: die Befeuchtung der Einatmungsluft; und zum anderen werden Bakterien und Staub durch die ständig in Bewegung befindlichen Härchen aufgefangen. Allerdings ist die Schleimhaut mit ihren Flimmerhärchen überaus empfindlich. Immer wiederkehrende Reize wie Tabakrauch, die Schadstoffe in der Luft aber auch Lebensmittelzusätze wie Nitrit-Pökelsalz nimmt sie übel. Die Infektionsanfälligkeit steigt.

Um bei dem Bild eines Baumes zu bleiben, kann man sich den Gesamt-Aufbau des Bronchial-Systems als einen Stamm vorstellen, der einfach auf den Kopf gestellt wurde. In der Medizin ist ohnehin vom Bronchialbaum die Rede. Die Hauptbronchien gehen in die Lappenbronchien über, aus denen wiederum die Segment-Bronchien hervorgehen, die Bronchiolen, die Bronchioli respiratorii (respiratorii = die Atmung betreffend), der Alveolargang und die traubenförmigen Alveolen, die Lungenbläschen. Hier, in den Lungenbläschen, kommt es zu dem lebenswichtigen Gasaustausch von Sauerstoff und Kohlendioxid. Weintrauben-Reben vergleichbar sorgen 300 Millionen Alveolen mit ihren feinsten Blutgefäßen für einen reibungslosen Austausch von verbrauchter und frischer Atemluft. So der gesundheitliche Idealfall.

Die Bronchien. Einen engeren Kontakt mit der Umwelt hat kein anderes Organ.
Man stelle sich die Luftmenge in einem Heißluftballon vor. Denn das etwa ist das Luftvolumen, das die Lunge Tag für Tag zu filtern hat. Bronchien und Lungen sind folglich die Organe, die am stärksten der Umwelt ausgesetzt sind. Einige Zahlen: Die Lungenoberfläche ist erstaunliche 100 m2 groß. Sie hat es täglich mit circa 10.000 L Luft zu tun.

Chronisch nachtragend bei unsachgemäßer Behandlung. Die Bronchien

Die bereits angesprochene Schleimhaut der Bronchien ist, wie gesagt, überaus empfindlich. Das Rauchen, die vielfältigen Umweltbelastungen, die Tatsache, dass sich die Ozonschicht zurückzieht, die Schadstoffe in den eigenen vier Wänden, mangelnde Lüftung und die Schadstoffe am Arbeitsplatz. Auf die Infekt-Anfälligkeit der Bronchial-Schleimhaut wird kaum ausreichend Rücksicht genommen. Und dabei ist gerade im Bronchial-Bereich Vorbeugung besser als eine problematische Heilung/Behandlung.

Bronchial- und Lungenerkrankungen.
Die Bronchitis, die Chronisch Obstruktive Bronchitis, das Emphysem, Asthma Bronchiale, Bronchiektasen und als Sammelbegriff die Lungenkrankheiten, die durch exogene Stäube hervorgerufen werden. „Exogen“ = durch äußere Ursachen hervorgerufen. Diese Diagnosen sollen hier beispielhaft für die am häufigsten auftretenden Krankheitsbilder genannt werden. Je weiter die Krankheit vorgeschritten ist und je älter der Mensch desto komplizierter und belastender die Therapie. Liegt einmal eine chronisch obstruktive Bronchitis vor, wird die Sache tatsächlich eng. Das mag äußerst zynisch klingen, trifft den Nagel leider aber auf den Kopf; denn verengte Bronchien lassen keinen ungehinderten Austausch von verbrauchter und Frischluft mehr zu. In diesem Zusammenhang sei auch kurz das schwerwiegende Krankheitsbild der COPD (engl. Chronic Obstructive Pulmonary Disease) angesprochen. Diese chronische Lungenerkrankung wird an anderer Stelle eingehend thematisiert.

Neben der medikamentösen Therapie wird bei Erkrankungen der menschlichen Bronchien eine Vielzahl begleitender Behandlungsmethoden empfohlen. Inhalationen und Atemgymnastik, Massagen und Bewegungsbäder. Die Liste der die Schulmedizin begleitenden Maßnahmen, die Linderung bringen können, ist lang.

Die Homöopathie ist häufig ein sanfter Wegbegleiter bei Erkrankungen des Bronchialsystems.